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Thomas Spitzer •785 – „Herz Auf Reisen“ mit EAV-Erfinder

Thomas Spitzer – der kreative Kopf hinter der „Ersten allgemeinen Verunsicherung“ wurde 70 Jahre!

Am 6. April wurde der Musiker, Texter, Grafiker, Sänger und Gitarrist, Thomas Spitzer 70 Jahre alt. „Humor ist das Rettungsboot im Meer des Elends“, ist das Credo des Musikers. Zu seinem baldigen Geburtstag zitierte er Elke Heidenreich: „Altwerden ist ein Massaker! Ich schließe mich ihr völlig an.“ Zum 70. Wiegenfest gibt es nun etwas sehr Persönliches aus dem Hause Spitzer, das Buch „Herz Auf Reisen“.

Wer sich auf die intensiven Texte und Gedanken aus Thomas Spitzers kalligrafischen Tagebüchern einlässt, sollte auf Unverblümtes und klar Gesprochenes vorbereitet sein. Niemals waren die selbsttherapeutischen, teils kathartischen Inhalte für eine breite Öffentlichkeit bestimmt. Die Exzerpte sind tiefe Sinneseindrücke aus dem tiefsten Krater der menschlichen Emotion. Es sind aber keine Wasserstandsmeldungen aus dem seelischen Lazarett, sondern selbstschützende, hoffnungsfrohe Bestandsaufnahmen. Zeitdokumente eines Herzens, das nicht immer vor Freude jauchzt und springt, sondern sehr oft sehr langsam schlägt und siecht. Trauert und grübelt. „Vielleicht bin ich ein Liebesblöder, doch ohne sie wär’s ungleich öder…“

Die Liebesbriefe und Reiseberichte umfassen 17 Jahre der Persönlichkeitsfindung, des Wandels und immer wieder neu Entdeckens. Sie erzählen von einem in vielfacher Hinsicht unvergleichbaren Original, das ständig zwischen Herz und Hirn pendelt, es aber weder an Menschlichkeit noch an Intellekt vermissen lässt. Eines Menschen, der die Kunst, die Liebe und das Leben stets mit 110 Prozent und voller Hingabe zelebriert. Für den Schmerz und Kummer genauso zum Leben gehören wie Spaß und Zwanglosigkeit. Jemand, der das Leben gleichermaßen in seiner vollen Pracht und Abscheu inhaliert und lieber aktiv gegen seine Dämonen kämpft, als sich empathielos aus der Affäre zu ziehen und eine Gefühlsmauer aufzubauen. „Was ist das Gegenteil von Liebe und Hass“, fragt Spitzer in einem seiner Briefe. Es ist die Gleichgültigkeit. Das einzige Wort, das dem rhetorischen Zeremonienmeister fremd ist.