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Country-Legende Truck Stop sind “Made in Germany”

Truck Stop, die Country-Legende aus Deutschlands Norden, legt mal wieder nach:

Auf das erfolgreiche Album „Männer sind so“, das im Oktober 2015 mit der neuen Formation veröffentlicht wurde, folgt nun „Made in Germany“, wieder produziert von Frank Ramond, Jörn Heilbut und Truck Stop – 14 Songs von emotionalen Balladen bis rockig, von frech bis nachdenklich.

Ja, Truck Stop ist ein amerikanischer Begriff und ja, der Sound ist überwiegend Country – auch nicht wirklich eine deutsche Erfindung. Aber die Gruppe Truck Stop ist eben doch seit Jahrzehnten ein ur-deutsches Gewächs von der Waterkant. Nicht zuletzt, seit die Band sich verjüngt und gewissermaßen neu erfunden hat, will sie die frühere Anlehnung an typisch amerikanische Text-Themen hinter sich lassen. Die brauchen die Jungs auch gar nicht, dazu stehen sie viel zu fest auf eigenen Füßen. „Made in Germany“ ist insofern nicht nur ein Albumtitel, sondern auch Programm. Und die Qualität, die dabei herauskommt, verdient das weltbekannte Qualitätssiegel „Made in Germany“ allemal. „Wir sind sehr persönlich in dem Album, wir erzählen von Erfahrungen, die wir selbst gemacht haben“, sagt Gitarrist und Frontmann Andreas Cisek – und weiß sich darin einig mit seinen Bandkollegen Wolfgang „Teddy“ Ibing, Chris Kaufmann, Tim Reese, Uwe Lost und Knut Bewersdorff.

Der titelgebende Song „Made in Germany“ ist nicht nur der Einstieg, er ist zugleich erklärter Liebling aller Bandmitglieder. Es ist ein Trucker-Lied der ruhigen Sorte. Es erzählt von den kleinen Freuden des Alltags wie einem kühlen Bier, einem glühenden Grill, einem spannenden Fußballspiel, das man mit guten Freunden guckt, und von Urlaub im Süden. Es besingt, was ein ganz normaler Mensch eben so liebt, wenn er typisch deutsch, wenn er von hier ist, eben „Made in Germany“. „Es ist inspiriert durch alle, die viel in Deutschland und Europa unterwegs sind. Das sind Menschen, die wissen die einfachen Dinge wie Freundschaft und ein schönes Zuhause zu schätzen. Es ist gleichzeitig eine Liebeserklärung an Hamburg und die Elbe“, sagt Andreas Cisek.

Eine Liebeserklärung sowohl an die Frauen als auch den Fußball ist „Ich guck das Spiel, Schatz“. Da nehmen sich die Männer von Truck Stop auch selbst auf den Arm, wenn sie die Liebste ganz charmant vertrösten: „Du kannst mir später noch den Kopf verdreh‘n, lass mich erst das Spiel zu Ende seh‘n“. Die Rückbesinnung auf Dinge, die schön und einfach zugleich sind, ist eine der Botschaften von Truck Stop – so auch in „Ein Hund ohne richtigen Namen“. Um den Hund im Speziellen geht es gar nicht, aber der ist ganz selbstverständlich dabei bei einem Campingurlaub mit der ganzen Familie. Ein Stück Lebensart „Made in Germany“.

Was ist sonst noch „Made in Germany“? Natürlich der tägliche Irrsinn, den Beruf und Karriere im Leistungsland Deutschland mit sich bringen. Da hat Truck Stop nur die traditionellen Rollen vertauscht in dem Song „Mama macht Karriere“. Der Gag dabei: Egal, dass sie jetzt die Kohle und er den Haushalt macht – der Stress in der Familie ist der gleiche. Passend zur besungenen Hektik verbreitet auch der Rhythmus Atemlosigkeit – super gemacht. Ein typisch deutsches Thema ist auch „Wäre, Würde, Hätte“, ein Lied von verpassten Chancen und Unterlassungen, von dem Typ Mensch, der zuviel zaudert und zu selten zupackt. Doch es ist keine Anklage oder Moralkeule, sondern transportiert die nüchterne Einsicht: Ich hätte, könnte, sollte – hab ich aber nicht. Stattdessen lädt Truck Stop zu etwas Milde mit sich selbst ein. Was ja nicht heißt, dass man es das nächste Mal nicht doch besser machen könnte. „Das ist ein sehr einfühlsames Lied, es holt die Menschen da ab, wo sie stehen“, sagt Uwe Lost, der Sänger dieses Songs.

Dem Thema Frauen hat die Band gleich mehrere schöne Titel gewidmet. „Wenn du jemand suchst“ ist die vorsichtige Umwerbung einer Frau, der gerade ein anderer Mann das Herz gebrochen hat, „Weil du es bist“ ist ein Lied vom Verzeihen – übrigens mit besonderem Schager-Country-Touch. Da könnte man fragen: Schlageranklänge – ist das noch Truck Stop? „Ja klar“, sagt Andreas, „da zeigen wir die weiche Seite von uns. Es ist das alte Thema: Sie treibt ihn zum Wahnsinn, aber beim nächsten Augenklimpern schmilzt er doch wieder dahin.“ Etwas mehr Vertrauen in die Zukunft fordert die Band vom schönen Geschlecht in „Ich hab kein’n Plan“. Sie will Sicherheit durch Planung, er nimmt das Leben, wie es kommt. „Wir machen zwar gern Pläne, aber das Leben funktioniert nicht so. Wer es nimmt, wie es kommt, hat einfach die besseren Karten“, beschreibt Knut Bewersdorff die Philosophie dahinter.

Ganz ruhig und von großer Zufriedenheit geprägt kommt „Ohne Frauen wie dich“ rüber. Es ist ein Lied, das zurückblickt und feststellt: Verdammt viel richtig gemacht mit diesem Klasse-Weib! Es ist eine kleine Beichte und ein großes Danke gleichzeitig, voller Inbrunst. „Es ist eine Riesen-Liebeserklärung an das schöne Geschlecht“, sagt Cisek. Das Glück, die Richtige gefunden zu haben, besingt Truck Stop auch in „Letzter Halt“. Dieser Song hat viel Drive, erzählt vom Suchen und Finden und der Erkenntnis, zahlreiche Irrwege gegangen zu sein – wo doch die richtige Frau schon lange genau vor der Nase stand. „Raus aus meinem Kopf“ hat dasselbe Thema, aber einen ganz anderen Blick darauf. Es handelt vom Unterschied zwischen der Theorie, wie die Frau der Träume sein sollte, und der Praxis, sie im wahren Leben auch zu finden. „Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht“, sagt Cisek. „Das Glück steht direkt vor einem, man müsste nur die Augen aufmachen.“ Oder wie es im Lied heißt: „Raus aus meinem Kopf und rein in mein Leben“.

Dass Truck Stop auch mit dem eigenen Geschlecht ins Gericht gehen kann, zeigt sich in „Wenn Männerherzen brechen“. Da wird er von ihr verlassen, ist allerdings selbst schuld, denn er benimmt sich wie die Axt im Walde. Dabei macht er in seinen Klagen aus Mücken Elefanten, oder wie Truck Stop es ausdrückt, es „werden tiefe Täler aus den kleinsten Schrammen.“ „Wir haben beobachtet, dass das zu vielen Typen im Hamburger Kiez passt“, sagt Cisek. „Ich würde mir wünschen, dass das Lied manchen veranlasst, mal ein bisschen über sich nachzudenken.“

Das neue Album ist eine klare Weiterentwicklung von Truck Stop auf dem neuen Weg. „Wir sind noch konsequenter geworden, vielleicht einen Hauch weiser, auf jeden Fall sehr persönlich“, sagt Cisek. Geblieben sind der unverwechselbare Truck-Stop-Sound mit handgemachter ehrlicher Musik. Das ist beste deutsche Wertarbeit – „Made in Germany“ eben.
Das Album „Made in Germany“ erscheint am 7. April 2017 bei TELAMO.