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Circusprinzessin Jana Mandana Krone

Circusprinzessin Jana Mandana – SIE LIEBT DIE GANZ DICKEN

CIRCUS KRONE – TEIL 1

Sie war gerade drei Jahre alt, als sie das erste Mal in der Manege stand. Auf einem kleinen Shetland-Pony zeigten „Die Jüngste und das Kleinste“ einen Manegenritt der besonderen Art. Damals muss sie auch das Herz an den Circus verloren haben, denn von nun an verbrachte sie jeden freie Minute hier und genoss den hautnahen Kontakt zu Lebewesen aller Art. Wenn die Tiere heute sprechen könnten, gäbe es wohl viel Aufregung im Circus Krone: Die Kamele Suleika und Tanja würden behaupten, Jana Mandana sei ein Trampeltier. „Schwachsinn“, würden die indischen Elefantendamen Mala und Bara tröten. „Sie ist eindeutig eine Elefantin“. Und selbstverständlich haben auch die Araberhengste Samir und Jamil ihre eigene Meinung: “Logisch, Jana kann nur eine Stute sein.“ Die haben mich alle in Ihre Familien aufgenommen“, lacht die Meisterschülerin von Christel Sembach-Krone.
„Ich bin für sie Spielkamerad, Lehrerin, Leittier und Schmusepuppe.“

Anstrengend diese Großfamilie. Für Jana beginnt der Tag um acht Uhr früh mit einem Gute- Morgen-Besuch bei den Pferden und endet fast nie vor Mitternacht nach der letzten Kontrollrunde durch die Ställe: Alle wohlauf ? Die Felle fein gestriegelt? Keiner hungrig ? Dazwischen Proben, Schminken, zwei Vorstellungen täglich. 7 1/2 Monate auf Saison, dann im Münchner Kronebau. Urlaub gibt es nicht, nur 30 auftrittsfreie Tage im Jahr. Und dennoch kann sie sich „nichts Schöneres“ vorstellen als Tag für Tag mit ihren Tieren zu leben und zu arbeiten. Das Wohlergehen ihrer vierbeinigen Schützlinge steht stets dabei im Vordergrund. „Sie sind ein Teil von mir und gehören einfach mit zur Familie“.

Mit Tieren zu arbeiten sei das „Schwerste vom Schweren“, betont die symphatische Trainerin. „Clowns, Jongleure und Akrobaten haben nur die Verantwortung für sich selbst. Ich dagegen arbeite mit Manegenpartnern, die auch einmal ihren eigenen Kopf haben, wenn sie Hunger haben, spielen wollen oder einfach schlecht geschlafen haben“. Aber Jana Mandana (sie heißt wirklich so nach ihrer persischen Großmutter), Tochter eines Schweizer Unternehmer- paares kennt es nicht anders. „Ich lebe im Circus seitdem ich denken kann“, erzählt sie. Anfangs haben mich die Pferde am meisten fasziniert, wie alle kleinen Mädchen. Mit 17 habe ich dann vier Kamele bekommen, danach Zebras und Lamas – und schließlich die Elefanten, die weltberühmte Dickhäuterherde des Hauses.

In der „Krone-Celebration“ tritt sie mit drei Paradenummern des klassischen Tiercircus auf: Zum einen präsentiert Krones „Frau für alle Felle“ die vielseitigen Exoten des Hauses mit leichter Hand. In einer orientalischen Phantasie formt sie eigenwillige Wüstenschiffe und leb- hafte Zebras zu einem einfallsreichen Dressurtableau und führt sie temporeich durchs Säge- mehl. Zum anderen zeigt sie mit Lipizzanerhengst „Favory Servola“ eine perfekt gerittene Hohe Schule im Tango-Rhythmus und harmonische Freiheitsdressuren zum Träumen schön. Außerdem begeistert sie mit Krones gelehrigen Wappentieren in einer Choreographie aus Schwergewicht und Anmut. Nach wochenlangem Training während der Wintermonate glänzen die wuchtiggrauen Riesen mit einer traumhaft schönen Manegenkür und meistern auch schwierige Trickfolgen mit viel Rüsselspitzengefühl.

Dass sie sich ausgerechnet Elefanten zu ihren neuen Lieblingstieren erkor, liegt an dem Besonderen, das diese „Giganten des Dschungels“ für sie haben: Ihre Anmut und Eleganz, ihre Liebenswürdigkeit und auch ihre Augen. Jana kennt die Gedanken ihrer Tiere und liebt sie dafür. Und was erhält sie von ihnen zurück: 3.5 Tonnen Zärtlichkeit.

Auf artgerechte Verpflegung und Haltung aller Tiere legt man bei Krone großen Wert. Dies gilt auch für das Erlernen der Dressuren. Dabei wird der natürliche Spieltrieb und das enge Vertrauensverhältnis zwischen Elefanten und Tierlehrer ausgenützt.
„Mit Zwang erreicht man bei diesen verspielten und intelligenten Tieren überhaupt nichts“

(Originalton der Tierlehrerin Jana Mandana).

Circustiere sind Partner bei der Entwicklung neuer Nummern. Wie eine Mutter ihr Baby erzieht Krones Tierflüsterin die vierbeinigen Schüler mit sanfter Strenge. Jede Dressur besteht aus Respekt, Liebe, Vertrauen und Autorität. 1 1/2 Jahre dauert es, bis die Tier- artisten ihrem Trainer hundertprozentig vertrauen, aber auch den nötigen Respekt haben. Jede Rüsseldame aus Krones Dickhäuterherde, die aus vier indischen und drei afrikanischen Elefanten besteht, besitzt ihren eigenen Charakter. Alpha-Lady Jana Mandana hat es in all den Jahren gelernt, die Körpersprache ihrer Schützlinge ganz genau zu verstehen und ihre Launen zu respektieren. „Angst kenne ich nicht“, sagt sie. „Ich kenne nur Respekt,

Einfühlungsvermögen und innere Stärke“.
Stets stellt sie die Schönheit der Tiere, die Harmonie und Anmut ihrer Bewegungen in den Vordergrund. Und die sanften Dschungelriesen sind stolz auf ihre Lehrmeisterin, denn sie tragen sie auf Rüsseln. In vielen gemeinsamen Stunden wurde ein unverbrüchliches Band der Freundschaft geschmiedet. Und das entschädigt für vieles: Keine Disco am Abend, kein Kino, kein Konzert, wenn sie einmal ausgeht, dann nur mit Artisten-Kollegen.
Aber eines weiß sie genau: „Ein Mann, der den Circus nicht kennt und Tiere nicht liebt, hätte bei mir keine Chance“.

P.S. Inzwischen hat sie mit dem englischen Löwendompteur Martin Lacey jr. den Mann ihres Lebens gefunden, geheiratet und ist nun stolze Mutter von Alexis-Henry Lacey-Krone. Außerdem wurde sie von Circuschefin Christel Sembach-Krone adoptiert und ist damit ihre präsumtive Nachfolgerin. Als solche ist sie bei Circus Krone Herrin des Marstalls über 60 Hengste und einer Vielzahl von Exoten. Glück und Können liegen hier ganz nahe zusammen.