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Roland Kaiser – ZDFzeit-Doku – Lebensgeschichte

Mensch Roland Kaiser! Vom Findelkind zur Kultfigur

TV-Tip: Dienstag, 7. Dezember 2021, 20.15 Uhr
Roland Kaiser: einer der erfolgreichsten deutschen Sänger, mehr als 90 Millionen verkaufte Tonträger, volle Konzerthallen. Aber auch: Pflegekind, schwere Krankheit, gescheiterte Ehen.
Der „ZDFzeit“-Film  von Anne Kauth zeichnet die Karriere des Stehaufmannes nach. Begleitet den Sänger ins Studio, hinter die Bühne und auf seine Lieblingsinsel Sylt. Exklusive Interviews mit Kaiser und langjährigen Weggefährten zeigen eine einmalige deutsche Erfolgsgeschichte.
Mit seiner Musik begeistert Roland Kaiser nicht nur seine alten Fans, sondern auch die Generation U30. Er macht, wie er selbst sagt, „Unterhaltung mit Haltung.“
Seit Jahrzehnten verfolgen Menschen und Medien die Geschichte des Roland Kaiser: Seine Karriere beginnt in den 70ern. Deutschland ist zu dieser Zeit noch ein geteiltes Land. In Westberlin bestimmt jede Woche die „ZDF-Hitparade“ mit Dieter Thomas Heck, was die Republik zu hören bekommt. 1980 taucht ein junger, blonder Surfertyp auf und landet seinen ersten Nummer-1-Hit – ein Ohrwurm wider Willen, der bis heute auf Partys gespielt wird: „Santa Maria“. Roland Kaiser war insgesamt 67-mal in der „Hitparade“ des ZDF und ist damit der am häufigsten vertretene Künstler. „Santa Maria“ singt er noch heute auf seinen Konzerten.
Doch in der Zwischenzeit ist viel passiert: Neben seiner Präsenz auf allen großen Bühnen mischt sich der Sänger auch ein ins Geschehen der Republik. Als SPD-Mitglied unterstützt er Gerhard Schröder und Peer Steinbrück im Wahlkampf. Als Bürger und Künstler spricht er 2015 auf einer Anti-Pegida-Kundgebung in Dresden und setzt sich ein für Toleranz und Menschlichkeit. Dass ihn diese klare Stellungnahme womöglich Fans gekostet hat, nimmt er in Kauf. Dazu kommen seine Ehen mit versöhnlichem oder unversöhnlichem Ausgang, seine zahlreichen Nummer-1-Hits wie „Joana“, „Manchmal möchte ich schon mit dir“ oder „Sieben Fässer Wein“ und seine gesundheitlichen Aufs und Abs.
Im Jahr 2000 bekommt Kaiser die Diagnose COPD. Dabei handelt es sich um eine chronische Atemwegserkrankung, die den Sauerstoffaustausch in der Lunge einschränkt. Fast zehn Jahre verheimlicht er sein Handicap. Oftmals blau im Gesicht, steht er auf der Bühne: „Ich hatte Sorge, dass keiner mehr kommt, wenn ich offen damit umgehe. Zu einem kranken Mann ins Konzert will doch keiner.“
Die Presse munkelt: Suff! Drogen! Als der Druck zu groß wird, outet sich Roland Kaiser. Trotz Krankheit zieht er sein Programm weiter durch. Doch 2010 geht nichts mehr. Kaiser hat das große Glück, eine Spenderlunge zu bekommen. Die Transplantation ist wie der Beginn eines zweiten Lebens. Sein Bühnen-Comeback feiert der Sänger bereits wenige Monate später bei Carmen Nebel im ZDF. Es ist der Auftakt des zweiten Teils seiner Karriere: Tourneen, neue Platten, Live-Auftritte – Roland Kaiser ist auch mit fast 70 Jahren nicht müde. Im Sommer 2021 erhält der den Paul-Lincke-Ring, eine Auszeichnung für besonders erfolgreiche Sänger in deutscher Sprache.
„ZDFzeit“ begleitet Roland Kaiser bei seiner Arbeit im Studio sowie auf Tournee und besucht ihn auf seiner Lieblingsinsel Sylt. Anhand von Gesprächen mit seinen Wegbegleitern sowie mit ihm selbst entsteht das Bild eines facettenreichen, gesellschaftlich engagierten Künstlers, der trotz allen Erfolges niemals aufgehört hat, ein ganz normaler Mensch zu sein.

Zu seinem Umgang mit dem großen Erfolg:
Innerhalb der Hochphasen meiner Karriere war ich sicherlich schwer bis hin zu gar nicht kritisierbar. Weil, wenn man drei, vier, fünf Songs macht, mit drei Alben, die alle irgendwo da oben landen in den Verkaufslisten, glaubt man sicherlich phasenweise, man hat die Weisheit mit Löffeln gefressen. Und irgendwann stellt man fest: „Überleg mal, was du gerade machst, und stell dir vor, es läuft irgendwann nicht mehr so, dann solltest du jetzt anfangen kleine Brötchen zu backen.“ Wenn man das dann erkannt hat, wird man wieder angenehmer als Mitmensch.
Zu seiner schweren Lungenerkrankung:
Ich war auf einer Bühne und habe gemerkt: Du kannst jetzt machen was du willst, du schaffst es nicht mehr. Du wirst den nächsten Song nicht mehr singen können, auch die nächsten zwei Stunden nicht bewältigen können. Du hast nur einen Weg, zu sagen „Das wars hier, ich komme erst mal nicht wieder, ich muss hier aufhören.“ (…)
Mir war klar, dass ich gesund werde. Ich wusste, dass ich wieder arbeiten werde. Warum weiß ich nicht, aber es ist so. Und ich bin halt ein gnadenloser Optimist.